Koreakrieg (1950-1953)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das seit 1910 an Japan annektierte Korea unter den beiden Siegermächten aufgeteilt, wobei der 38. Breitengrad die Grenzlinie bildete. Das Gebiet nördlich dieser Linie gehörte ab 1945 zur sowjetischen Besatzungszone, jenes im Süden hingegen wurde von den USA besetzt. Bei einem der Gipfeltreffen der "Großen Drei" (USA, Vereinigtes Königreich und UdSSR) wurde bekundet, man wolle Korea zu einem vereinigten und unabhängigen Land mit einer gewählten Regierung machen. Doch wegen mangelnder Festlegung von Details und dem angebrochenen Kalten Krieg konnten diese Vorhaben nicht umgesetzt werden. Innerhalb Koreas verhärteten sich die Fronten: Sowohl die Demokratische Volksrepublik Korea auf der nördlichen, als auch die Republik Korea auf der südlichen Seite des 38. Breitengrades verstanden sich als legitime Vertretung des ganzen Landes und wollten jeweils unter der eigenen Vorherrschaft eine nationale Wiedervereinigung erzwingen. Aus diesem Spannungsfeld entwickelten sich bereits vor dem Koreakrieg einige Kämpfe entlang der Grenzlinie.

Invasion durch die Nordkoreanische Volksarmee
Den definitiven Ausbruch des Koreakriegs am 25. Juni 1950 bedingte eine Invasion der Nordkoreanischen Volksarmee, welche auf Drängen des diktatorischen Machthabers Kim Il-sung und mit der Erlaubnis Stalins die Grenze zu Südkorea überschritt und im Zuge dessen einen US-Luftwaffenstützpunkt attackierte. Durch diesen Angriff sahen sich die USA zur Verteidigung gezwungen. Daher sandte der US-Botschafter noch am selben Tag aus Südkorea ein Hilfegesuch an US-Präsident Harry S. Truman, der wiederum weitere militärische Schritte anordnete. Der so begonnene Koreakrieg löste allerorts größte Beunruhigung aus, man befürchtete sogar den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs.

Intervention des UNO-Sicherheitsrates
Die Invasion Nordkoreas wurde vom UNO-Sicherheitsrat als Friedensbruch verurteilt, als Folge wurde ein militärisches Eingreifen durch UNO-Truppen beschlossen. Jene Einheiten, die ausgesandt wurden, bestanden zu 90 % aus amerikanische Soldaten. Das Oberkommando wurde dem US-General Douglas MacArthur zugeteilt. Obwohl also Südkorea rasch Unterstützung von den Alliierten bekommen hatte, konnten die Nordkoreaner bereits am ersten Tag nach dem Kriegsausbruch drei südkoreanische Städte erobern. Bis Ende Juni 1950 hatten sie auch Seoul besetzt, jene Stadt, die damals als bevorzugte Stadt für die zukünftige Hauptstadt Koreas galt. Wegen dieser anfänglichen Niederlagen verschärfte General MacArthur die Einsätze und ließ mittels Militärflugzeugen Napalm-Kanister auf die feindlichen Truppenansammlungen nördlich des Han-Flusses abwerfen. Zudem befahl der US-Präsident, man solle US-Bodentruppen einsetzen und eine Seeblockade über Nordkorea verhängen. Trotzdem gelang es den nordkoreanischen Truppen am 1. Juli 1950 auch die strategisch wichtige Stadt Suwon einzunehmen. Im September desselben Jahres kontrollierten sie schließlich außer Busan, einem kleinen Gebiet im Südosten, das ganze Land. Bald darauf konnte jedoch Seoul von den Amerikanern zurückerobert werden. Zudem gerieten die Nordkoreaner an der sog. Busan-Front zunehmend in Bedrängnis.

Chinas Unterstützung
China hatte unterdessen wiederholt vor einer Überschreitungen des 38. Breitengrades durch US-Einheiten gewarnt. Weil General MacArthur dies aber weitgehend ignorierte, griff auch der nördliche Nachbar in den Koreakrieg ein und unterstützte die nordkoreanische Seite dermaßen erfolgreich, dass die US-Truppen sich teils fluchtartig zurückziehen mussten. Letztlich führte am Neujahrstag 1951 eine Offensive mit einer halben Million chinesischer und nordkoreanischer Soldaten dazu, dass Seoul von den US-Streitkräften und vielen Zivilisten verlassen werden musste. Doch im März 1951 konnte diese Stadt wieder zurückerobert werden und die UN-Truppen rückten bis leicht über den 38. Breitengrad vor, wo die Kämpfe schließlich zu einem Stellungskrieg erstarrten.

Waffenstillstand ohne Beilegung des Konflikts
Es fand danach nur noch eine letzte große Schlacht statt, die sog. Schlacht von Heartbreak Ridge im Herbst 1951, welche hohe Verluste auf beiden Seiten mit sich brachte. Der daraufhin erbetene Waffenstillstand konnte allerdings erst im Juli 1953 durch ein Abkommen in Kraft treten. Bis dahin wurde noch mittels Bombardements durch die US Air Force starker Druck auf Nordkorea ausgeübt. Schätzungsweise sind bei diesen massiven Luftangriffen eine halbe bis eine Million Menschen ums Leben gekommen. Der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea wurde dadurch aber nicht gelöst, die Grenze entlang des 38. Breitengrades ist bis heute ein Krisenherd, der immer noch Einfluss auf die Weltpolitik hat.

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Infobox: Koreakrieg

Vorgeschichte: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Korea von den Alliierten in Nordkorea (Besatzungsmacht: Sowjetunion) und Südkorea (Besatzungsmacht: USA) aufgeteilt. Wegen des Kalten Krieges war eine zuvor beschlossene Wiedervereinigung nicht mehr denkbar. 1950 griffen nordkoreanische Truppen unter Kim Il-Sung Südkorea an. Zuvor hatte Stalin sein Einverständnis für die Invasion gegeben. Auf Bitten Südkores greifen die Amerikaner mit UN-Mandat in den Konflikt ein.
Konfliktparteien: Vereinte Nationen (u.a. USA, Großbritannien, Frankreich, Südkorea) gegen Nordkorea, China und die Sowjetunion.
Todesopfer: Zivilisten (Nordkorea 1,5 Mio; Südkorea 500.000); Soldaten (Vereinte Nationen: 200.000; Ostblock-Staaten: ca. 500.000)
Ausgang: Korea bleibt in Nord- und Südkorea geteilt. Der 38. Breitengrad bildet bis Heute die Grenze zwischen beiden Staaten.

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