Berlin-Blockade
Als Berlinblockade - die totale Sperrung Westberlins - wird die Zeit zwischen dem 23. Juni 1948 und dem 12. Mai
des darauf folgenden Jahres bezeichnet. Sie war die Zuspitzung eines Konflikts zwischen der Sowjetunion unter der
Regierung Stalins und den Westmächten Frankreich, Großbritannien und den USA.
Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs teilten die Siegermächte Deutschland in vier Sektoren auf. Auch Berlin, das im
sowjetischen Sektor lag, gliederten die Alliierten zunächst in vier Verwaltungsbezirke. Später (März 1948)
vereinigten Frankreich, Großbritannien und die USA ihre Sektoren zur sogenannten Trizone.
Im Juni 1948 kündigte die sowjetische Regierung die Vereinbarung zur gemeinsamen Führung auf. Ein Schritt, der
sich in zwischen den Siegermächten schon lange zuvor ankündigte. Die Sowjets beanspruchten das alleinige
Vertretungsrecht für Berlin und sprachen den westlichen Alliierten die völkerrechtliche Legitimation ab,
weiterhin in Berlin zu verbleiben.
Währungsreform in Westdeutschland mit Konfliktpotential
Eine Verschärfung des Konflikts trat ein, als die West-Alliierten ankündigten, die am 20. Juni durchgeführte
Einführung der D-Mark auch für Westberlin zu planen. Im Zuge dessen erhielten die sowjetischen Grenzposten in
der Nacht vom 23. auf den 24. Juni den Befehl, sämtliche Zufahrtswege in die westlichen Sektoren zu blockieren.
Die Versorgung der Westberliner Bevölkerung mit Lebensmitteln und Heizkohle war nicht mehr gewährleistet.
Zeitgleich mit der Abriegelung der Westsektoren kappten die Sowjets die Stromversorgung aus dem Ostteil der
Stadt, ein weiterer Schritt zur Isolation Westberlins. Auf diese Weise versuchte Stalin die Westalliierten
zu einem Rückzug aus Berlin zu zwingen.
Die Berliner Luftbrücke
Auf einer Krisensitzung traf der US-Präsident Harry S. Truman - entgegen der Ansicht von Militärgouverneur
Lucius D. Clay, der einen Militärschlag befürwortete - die Entscheidung, die mehr als zwei Millionen
eingeschlossenen Westberliner auf dem Luftweg mit dem Nötigsten zu versorgen.
Am 26. Juni 1948 flog die erste Maschine der US-Luftwaffe den Flughafen Tempelhof an. Beladen mit Milchpulver,
Kartoffeln und Mehl, Medikamenten, Kohlebriketts als Heizmaterial, sowie Benzin.
Schnell reichten die Flughäfen Tempelhof und Gatow für die großen Transportflugzeuge nicht mehr aus. In nur
drei Monaten erbauten nahezu 20.000 Berliner Hilfskräfte unter Anleitung von Franzosen und Amerikanern den
Flughafen Tegel. Insgesamt brachten rund 278.000 Flüge der sogenannten Rosinenbomber über zwei Millionen
Tonnen Fracht in die Stadt und sicherten die Grundversorgung der Westberliner.
Erst im Frühjahr 1949 lenkte Stalin ein. Am 12. Mai hob er die Blockade Westberlins auf. Statt zur
Kapitulation der West-Mächte hatte die Berlinblockade zu deren Stärkung beigetragen und so die Entstehung
zweier Deutscher Staaten forciert.