Marshallplan

Beim Marshall-Plan handelt sich um ein von den USA initiiertes Wirtschaftsförderungsprogramm, das 1948 in Kraft trat und den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglichen sollte. In Europa überwiegte im Anschluss an den Krieg Armut, Arbeitslosigkeit und auch Perspektivlosigkeit, da fast alle Fabriken und industriellen Anlagen zerstört waren.
Die Idee zum Plan kam vom damaligen Außenminister der Vereinigten Staaten, George C. Marshall, die Ausarbeitung erfolgte durch das gesamte Außenministerium der USA. Im Plan, dessen offizielle Bezeichnung European Recovery Program lautete, wurde festgelegt, dass Geld in Form von Krediten sowie Sachlieferungen wie Nahrungsmittel, Heizmaterialien, Medikamente, verschiedene andere Waren und Maschinen in regelmäßigen Abständen an mehrere europäische Länder geliefert werden sollten.

Umsetzung des Marshall-Plans
Zu den 16 Ländern, denen die Hilfslieferungen und Geldmittel zugute kamen, gehörten unter anderem die Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien, Dänemark, Belgien und die Niederlande. Die Hilfe wurde auch kommunistischen Ländern in Osteuropa angeboten, diesen wurde die Annahme aber von der Sowjetunion untersagt. Die Ausführung des Marshall-Plans dauerte von 1948 bis 1952 bzw. bis 1957 in Westberlin. Insgesamt wurde in diesem Zeitraum eine Summe von knapp 13,2 Milliarden Dollar in die Wirtschaft Europas investiert.

Motive für den Marshall-Plan
Der Hauptgrund für das Förderungsprogramm war ein humanitärer - die Einwohner Europas sollten wieder ein menschenwürdiges Leben führen können. Des Weiteren entwickelten die USA diesen Plan, damit in Europa eine Basis für zukünftigen Handel geschaffen werden konnte. Die US-amerikanische Regierung befürchtete einen kompletten Einbruch der europäischen Wirtschaft und in weiterer Folge somit auch, dass sie essentielle Absatzmärkte verlieren könnte. Darüber hinaus entstand nach dem 2. Weltkrieg auch die tiefe Kluft zwischen den USA und der Sowjetunion. Die USA fürchteten in Europa durch den zunehmenden sowjetischen Einflussbereich eine Hinwendung vieler Länder zum Kommunismus. Dieses Risiko sollte durch intensive kooperative Beziehung, sowie wirtschaftliche Stärke der einzelnen Länder möglichst gering gehalten werden.

Auswirkungen des Marshall-Plans auf Europa
Aufgrund der durchdachten Ausarbeitung und konsequenten Durchführung des Marshall-Plans ging es im westlichen Europa auch nach Auslaufen der Hilfe schnell aufwärts, in einigen Ländern war die Wirtschaft in den darauffolgenden 20 Jahren sogar stärker und gefestigter als vor den Kriegsjahren. Zusätzlich konnten die USA wieder in zahlreiche europäische Länder exportieren. Nicht zuletzt stellt der Marshall-Plan auch eine Basis für die europäische Einigung und somit zur Entwicklung der Europäischen Union dar.

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Infobox: Marshallplan

Marshallplan: offiziell "European Recovery Programm", wirtschaftliches Förderungsprogramm (Kredite und Warenlieferungen) der USA für alle europäischen Staaten. Benannt nach dem Initiator und US-Außenminister George Marshall.
Teilnehmer: u.a. Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, Griechenland und die Benelux-Staaten.
Gründe für den Marshallplan: Schaffung eines Absatzmarktes für amerikanische Produkte; Eindämmung des Kommunismus (Containement-Politik) durch eine starke europäische Wirtschaft; Wiederaufbau Europas.